Dienstagmorgen. Zimmerlicht fließt durch die Jalousien.
Anna liegt noch halb in der Decke. Ihr Leib prickelt plötzlich – Leibprickeln, wie ein kleines Gewitter unter der Haut, warm, zart, unkontrollierbar. Herzflimmer schiebt sich in die Brust, ein Zittern, das sie kurz innehalten lässt. Ihre Finger berühren die Bettdecke – Fingerschweif – und für einen Moment klingt alles nach, als wäre die Welt weich geworden.
Die Gedanken von gestern fallen ab wie alte Haut. Traumglühen steigt aus ihrem Schlaf, fließt durch die Wirbelsäule bis in die Fingerspitzen. Sie atmet, ein tiefes, leises Aufbäumen von Leben. Mundraunen entsteht: Worte, die sie noch nicht denkt, aber schon fühlt. Ein inneres Licht, ein Traumhauch, wirbelt durch den Kopf und macht die Routine des Tages unwichtig, fast bedeutungslos – und gleichzeitig alles bedeutungsvoll.
Michael sitzt auf der Bettkante. Ein Herzprall trifft ihn, kurz, überraschend – alte Zweifel fallen ab, neue Neugier setzt ein. Leibflut bewegt seine Beine, Arme, ein Kribbeln, das ihn aus der Schwere des Schlafes zieht. Nachtflut bleibt als Erinnerung, aber er spürt, dass alles wie aufgelöst ist. Herzfunken springt von Herz zu Herz, vom Leib ins Hirn – ein winziger, elektrischer Impuls, der ihm sagt: „Du bist jetzt anders als gestern.“
Seine Zunge schmeckt ein Mundpoesie-Flüstern: ein Gedanke, der noch keiner ist, aber sich wie Musik anfühlt. Stimmhauch auf den Lippen, unhörbar, aber spürbar. Er steht auf, und jeder Schritt fühlt sich traumstille, aber auch explosiv an – als hätte er die Schwerkraft neu erfunden.
Alex rollt sich aus der Decke, noch halb im Traum. Die Luft im Zimmer kitzelt die Haut – Leiseschwung. Augenblinzeln. Herzglut lodert plötzlich wie ein Mini-Sonnenaufgang in der Brust. Fingerschimmer streicht über den Schreibtisch, über den Kaffeebecher, über sein Handy (das heute ausnahmsweise stumm bleibt).
Alles Alte – Sorgen, Pflichten, Erwartung – häutet sich ab wie eine zweite Haut. Die Welt riecht, schmeckt, klingt neu. Traumfunken fliegen, unkontrollierbar, direkt in seine Sinne. Und für einen Moment – nur einen – ist Alex mehr als Alex, mehr als Schule, mehr als Plan, mehr als Montag und Dienstag zusammen. Nur Neodada-Häutung, pur, körperlich, vibrierend.
Dienstagmorgen – Julia
Die Bettdecke kitzelt noch, Leibprickeln zieht die Wirbelsäule hoch. Herzflimmer in der Brust – ein Zittern, das alte Sorgen von gestern zerlegt. Finger streifen über das Smartphone, aber Fingerschweif bleibt, als würde die Luft selbst nachhallen. Ein Atemzug voller Traumglühen, und plötzlich ist alles leichter, obwohl die Welt noch gleich ist.
Mittwochmorgen – Leon
Augen halb zu, Gedanken halb wach. Ein Herzprall trifft ihn wie ein kleiner Schlag, der alles neu ordnet. Leibflut rollt durch Arme und Beine, als wollte der Körper sagen: „Heute bist du anders.“ Mundraunen auf den Lippen, Stimmhauch im Hals – alles Alte fällt ab, Neodada-Häutung beginnt.
Donnerstagmorgen – Sophie
Das Fensterlicht kratzt sanft auf der Haut, Traumfunken springen vom Kopf in die Fingerspitzen. Herzglut in der Brust, Leiseschwung in den Beinen. Alles Routine wird kurz unscharf, alles Gewohnte verwandelt sich. Für einen Moment ist Sophie mehr als Sophie, mehr als Schule, mehr als der Tag – nur Häutung, pur.